Wo der Karpfen steppt

„Nur die Harten komme nein Garten“ – so heißt es in Franken, wenn man ausdrücken möchte, dass jemand etwas durchstehen muss, wofür es besonderer Anstrengung bedarf. Und dabei ging es bei uns gestern nicht mal um die Einhaltung der Corona-Vorschriften, sondern um das Abfischen eines unserer Karpfenweiher.

Ein Blick aus dem Fenster verrät Euch, dass dies bei Eis und Schnee wahrscheinlich nicht unbedingt ein Vergnügen war. Aber was will man machen, wenn man überhaupt mal die Chance bekommt, heuer ein paar Karpfen zu verkaufen. Heuer, da alles anders ist und die „Karpfentouristen“ nicht aus den umliegenden Städten wie Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bamberg zu uns in den schönen Aischgrund kommen, um einen leckeren „Gebackenen“ im Wirtshaus zu genießen.

Bauer Harald beim „Eisbrechen“

Nur kann man eben bei Tieren nicht einfach einen Logdown ausrufen und die Maschine ausschalten oder den Hahn zudrehen. Die Fische wurden zum Zwecke des Verkaufs gezüchtet und ihr Wachstum kann nicht mal Corona stoppen. Dieses wurde kürzlich im Beitrag des BR zur Situation der fränkischen Karpfenbauern (Karpfenkrise im Aischgrund) recht gut thematisiert.

Also bei uns sind die Weiher jedenfalls auch voll speisereifer Karpfen. Würde man diese noch ein Jahr im Wasser lassen, sind sie erstens zu groß für die Zubereitung als Gebackener und zweitens würde das Wasser für die Fische nicht mehr ausreichen. Schlimmsten Falls führt das zum Verenden der Tiere.

Die Situation ist also nicht nur wirtschaftlich ärgerlich, sondern auch für die Fische auf längere Sicht lebensbedrohlich.

Die Karpfen warten im Fischnetz auf ihre Abholung

Also wird jede Gelegenheit genutzt, die Fische zu verkaufen, wenigstens der „Karpfen-to-go“ ist noch möglich und so hatten wir das Glück, einen Teil unserer schönen Aischgründer an die Gastwirtschaft Walter Prechtel in Uehlfeld verkaufen zu können. Wer Karpfen isst, tut übrigens viel für Nachhaltigkeit, fördert die Wertschöpfung in der Region und nimmt vor allem kein Microplastik zu sich, wie es bei den Seefischen der Fall ist.

„Wo der Karpfen steppt“ ist übrigens ein Buch von Harald Weigand. Eine Art Reiseführer durch den Aischgrund, in dem gibt es auch eine Seite über unseren Hof. Außerdem viele Bilder und interessante Hintergrundgeschichten. Ein schönes Geschenk zu Weihnachten für alle, die gerne Rad fahren und wandern und den schönen Aischgrund noch besser kennen lernen wollen. Das Buch kann man unter anderem bei der Buchhandlung in Neustadt a.d. Aisch kaufen

Dieser Beitrag wurde unter Aktuelles vom Hof abgelegt und mit , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar