Kälbchen Isidor im Krankenhaus

Im Moment werden bei uns wieder ziemlich viele Kälbchen geboren. Man freut sich über jedes neue Leben, wenn es das Licht der Welt erblickt. Die meisten Geburten laufen zum Glück reibungslos ab. Die Kuh-Mamas haben bei uns einen großen Abkalbebereich, der reichlich mit Stroh eingestreut ist.

Ab und zu kommt es jedoch vor, dass nicht alles nach Plan läuft, so wie es bei unserem Isidor war. Zwei Tage nach der Geburt fiel uns auf, dass seine Nabelschnur noch nicht abgetrocknet war und der Nabel etwas dick. Normalerweise muss die Nabelschnur, die bei den Kälbern noch ein Stück am Bauch hängt nach 1-2 Tagen eingetrocknet sein. Nach ca. einer Woche fällt der trockene Strang dann ab, ähnlich wie wir es bei unseren Menschenbabys kennen.

Nun die Diagnose unseres Tierarztes, Dr. Hermann aus Dachsbach: bei Isidor hat sich nach der Geburt nicht alles so zurückgezogen, wie es sein soll und es hat sich im Bauch eine Art Blase gebildet, in der Urin stehen bleibt und nicht komplett heraus laufen kann. Dies ist ein Entzündungsherd im Körper des kleinen Kalbes, der, wenn nicht behandelt sogar zum Tod führen kann.

Isidor nach der OP; die Kälberdecke hält ihn schön warm
ein bisschen belämmert schaut Isidor schon noch aus

Also musste Isidor in die Tierklinik und das entzündete Teil operativ entfernt werden. Ein paar Tage nach der OP konnten wir ihn dann besuchen, da war er noch ein bisschen schlapp aber hat alles gut überstanden.

Nach einer Woche konnten wir den Isidor wieder nach Hause holen, wo er inzwischen wieder vergnügt in seinem Kälberiglu herumspringt, als wäre nichts gewesen.

Wenn man mit lebenden Wesen umgeht, kann man nicht immer nur an Wirtschaftlichkeit denken. Solche Tiere wie Isidor werden von uns spaßhaft „Nix-Nutztiere“ genannt. Das bedeutet, wenn man die Kosten der Operation zu den eh schon anfallenden Kosten wie z.B. täglich 10 Liter Bio-Vollmilch-Tränke hinzurechnet, dann hat man an so einem Tier nichts verdient. Trotzdem würden wir es nie übers Herz bringen so ein Kälbchen leiden zu lassen und es ist eine Freude, so ein Kalb dann wieder gesund herumspringen zu sehen.

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